Nach Angaben iranischer Menschenrechtsaktivisten sind rund 1.500 Gefangene unter Ghezel Hesar-Gefängnis in der Stadt Karaj haben sich einem kollektiven Hungerstreik angeschlossen. Der Protest, der nun in die zweite Woche geht, begann als Reaktion auf die anhaltende und zunehmende Zahl von Hinrichtungen im Iran. Das Ausmaß und die Hartnäckigkeit dieses Streiks stellen einen bedeutenden Moment in der Geschichte des Widerstands in den iranischen Gefängnissen dar.
In den letzten drei Jahren hat der Iran einen beispiellosen Anstieg von Hinrichtungen erlebt, ein Trend, der auf breiter internationaler Ebene verurteilt wurde. Im vergangenen Jahr wurden rund 1.000 Hinrichtungen vollstreckt, und in diesem Jahr wurden bereits über 1.200 weitere registriert. Ghezel Hesar ist nun zu einem neuen Brennpunkt für die Misshandlung von Menschen durch das Regime geworden. Vollstreckung der Todesstrafe. Der Iran hält weiterhin die höchste Hinrichtungsrate pro Kopf der Bevölkerung auf der ganzen Welt.
Hinrichtungen und unmenschliche Bestrafungen werden fortgesetzt
In den Tagen vor dem Hungerstreik wurden mindestens 16 Gefangene in Einzelhaft verlegt, was normalerweise ein Zeichen dafür ist, dass ihre Hinrichtung unmittelbar bevorsteht. Aktivisten berichteten, dass trotz des Streiks in den ersten beiden Tagen mindestens acht Gefangene in Ghezel Hesar hingerichtet wurden, fünf weitere wurden am folgenden Tag gehängt.
Diese Hinrichtungen sind Teil eines umfassenderen Musters unverhältnismäßiger Bestrafungen. Ein schockierender Fall ereignete sich am 30. September im Dastgerd-Gefängnis in Isfahan, wo Mohsen AshiriAshiri, der des Diebstahls beschuldigt wurde, wurden vier Finger seiner rechten Hand amputiert - eine Strafe, die nach Ansicht vieler gegen die Gesetze der Islamischen Republik verstößt. Ashiris Strafe wurde unerwartet vollstreckt, obwohl er das gestohlene Eigentum zurückgegeben und vom Kläger Vergebung erhalten hatte.
Repressalien und gezielte Angriffe auf Familien
Für die Iranisches RegimeDer Hungerstreik von Ghezel Hesar ist nicht nur ein Protest gegen Hinrichtungen, sondern auch eine direkte Herausforderung an die Justiz. Aus Berichten von Iran Human Rights Monitor und anderen Quellen geht hervor, dass die Behörden damit gedroht haben, Hinrichtungen als Kollektivstrafen zu beschleunigen.
Der Wunsch des Regimes nach Vergeltung hat zu weiteren repressiven Maßnahmen geführt, die sich auch gegen die Familien der Gefangenen richten. Berichten zufolge haben die Behörden persönliche Besuche ausgesetzt und versuchen, die Telefonverbindungen zum Gefängnis zu kappen, um die streikenden Gefangenen effektiv zu isolieren. Infolgedessen haben viele Familien keine Informationen über den Gesundheitszustand ihrer Angehörigen, die tagelang absichtlich ausgehungert wurden.
Trotz dieser Isolationstaktik, Familien versammeln sich weiterhin vor den Toren des Gefängnisses um zu protestieren und Solidarität zu zeigen. Diese Strategie der Verhaftung oder Schikanierung von Familien ist bekannt und wird oft zusammen mit Folter eingesetzt, um falsche Geständnisse von Gefangenen zu erpressen, die häufig über die staatlichen Medien verbreitet werden.
Das Bedürfnis nach internationaler Aufmerksamkeit
In Anbetracht des Ausmaßes und des Ernstes der Lage ist es zwingend erforderlich, dass die internationale Gemeinschaft widmet den Entwicklungen im Ghezel Hesar-Gefängnis sofortige Aufmerksamkeit. MenschenrechtsorganisationenDie iranische Regierung, ausländische Regierungen und internationale Medien müssen den Stimmen der streikenden Gefangenen und ihrer Familien Gehör verschaffen. Das iranische Regime hat sich lange Zeit auf Geheimhaltung und Straffreiheit verlassen, um seine Verbrechen zu verbergen. Eine stärkere weltweite Kontrolle könnte dazu beitragen, das Leben der gefährdeten Gefangenen zu schützen und das Regime für seine Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen.
Internationaler Druck hat sich in der Vergangenheit als wirksam erwiesen. Koordinierte Bemühungen internationaler Institutionen könnten dazu beitragen, weitere Repressalien gegen die Streikenden und ihre Familien zu verhindern und umfassendere Bemühungen zur Reform des iranischen Justizsystems und zur Beendigung von Folter, Amputationen und anderen unmenschlichen Bestrafungen zu unterstützen.
Ein bemerkenswerter Wendepunkt und Aufruf zum Handeln
Die Ghezel Hesar im Hungerstreik ist kein isoliertes Ereignis, sondern ein Beweis für den wachsenden Widerstand gegen staatliche Gewalt und die kollektive Forderung nach Würde und Gerechtigkeit. Die Teilnahme von 1.500 Gefangenen ist beispiellos und signalisiert einen Wandel in den Mustern des Widerstands in den Gefängnissen und die abnehmende Wirksamkeit der traditionellen Repressionsmethoden des Regimes.
Der Mut dieser Gefangenen und die Solidarität ihrer Familien senden eine klare Botschaft: Die Forderung nach Gerechtigkeit und Menschenwürde kann nicht zum Schweigen gebracht werden.
Schließen Sie sich der Verein Welle bei unserer Kampagne zur Unterstützung der streikenden Gefangenen und ihrer Familien an. Verstärken Sie ihre Stimmen, teilen Sie diese Geschichte und unterstützen Sie Organisationen, die sich für die Beendigung von Hinrichtungen im Iran einsetzen.