Rettung des Lebens der aus dem Evin-Gefängnis verlegten politischen Gefangenen
Die Lage der politischen Gefangenen im Iran ist katastrophal und hat nach einem Raketenangriff auf das Evin-Gefängnis einen kritischen Punkt erreicht. Das iranische Regime hat das darauf folgende Chaos ausgenutzt und eine kalkulierte Desinformationskampagne, Zwangsverlegungen und potenzielles Verschwindenlassen von Gefangenen gestartet, die die ohnehin schon gefährdeten Gefangenen noch weiter in Gefahr bringt.
In den kritischen 48 Stunden nach dem Streik brach der Kontakt zu zahlreichen politischen Gefangenen ab, was zu ernsten Bedenken hinsichtlich ihrer Sicherheit und ihres Verbleibs führte.
Geheime Transfers und beklagenswerte Bedingungen
Bestätigte Berichte zeigen, dass mindestens sieben weibliche politische Gefangene wurden heimlich in das Qarchak-Gefängnis in Varamin verlegteine Einrichtung, die für ihre brutalen und unmenschlichen Bedingungen berüchtigt ist. Gleichzeitig wurden andere Gefangene - sowohl Frauen als auch Männer - in das Große Gefängnis (Fashafouyeh) in Teheran verlegt, das für seine katastrophalen Lebensbedingungen und seine isolierte Lage in der Wüste bekannt ist.
Seit Beginn dieser Krise steht die Vereinte Welle an vorderster Front, gibt dringende Warnungen heraus, veröffentlicht visuelle Aufrufe zum Handeln und sammelt fleißig Zeugnisse von Familien. Unsere unermüdlichen Bemühungen zielen darauf ab, das zu stoppen, was ein systematischer Versuch zu sein scheint, politische Gefangene unter dem Deckmantel des Konflikts zu isolieren, zum Schweigen zu bringen und schrittweise zu beseitigen.
Qarchak-Gefängnis: Eine lebende Hölle auf Erden
Das Qarchak-Gefängnis ist weithin als eine der brutalsten Einrichtungen im Iran bekannt und wird selbst von ehemaligen Gefangenen verurteilt. Kylie Moore-Gilbert, eine ehemalige Geisel, die dort inhaftiert war, beschrieb das Gefängnis mit den Worten "unbewohnbar". Die Bedingungen sind entsetzlich: keine richtigen Betten, unzureichende Toiletten, stark eingeschränkter medizinischer Zugang und praktisch keine Belüftung. Die Frauen sind in einem umgebauten Basketballfeld zusammengepfercht, ohne jegliche Privatsphäre und umgeben von Personen, die wegen Gewaltverbrechen angeklagt sind.
"Die hygienischen Bedingungen sind katastrophal, und die Gefangenen sind schweren psychischen und physischen Traumata ausgesetzt." - Kylie Moore-Gilbert
Ein erschütternder 20-Sekunden-Anruf eines Familienmitglieds, der 48 Stunden nach dem Raketeneinschlag einging, brachte die schreckliche Realität auf den Punkt:
"Während die Außenwelt dachte, der Konflikt würde sich entspannen, verbrachten sieben von uns - im Alter zwischen 20 und 75 Jahren - die Nacht in Qarchak. Es gibt keine grundlegenden Einrichtungen, keine saubere Kleidung, keine Behandlung. Die meisten von uns sind krank. Für uns ist der Krieg nie zu Ende. Wir wünschen uns nur, einmal auf der Gewinnerseite zu stehen.
Fashafouyeh (Großes Gefängnis in Teheran): Isolation, Vernachlässigung und Todesgefahr
Andere Gefangene wurden zwangsweise in das Große Gefängnis von Teheran verlegt, das in einem trockenen, isolierten Wüstengebiet südlich der Hauptstadt liegt. In dieser Einrichtung fehlt es schockierenderweise selbst an der grundlegendsten Infrastruktur: sauberes Wasser, ausreichende Nahrungsmittel, grundlegende sanitäre Einrichtungen, medizinische Versorgung, sichere Schlafplätze und legale Kommunikation.
Der Bau des Gefängnisses ist nach wie vor unvollständig, und die Insassen sind in stark überfüllten Zellen ohne Fenster und ohne ausreichende Luftzirkulation untergebracht. Es gleicht eher einem provisorischen Militärlager als einem legitimen Gefangenenlager. Der Zugang zu Anwälten, Familienbesuchen und wichtiger medizinischer Versorgung wurde absichtlich blockiert, was große Sorgen um das Wohlergehen der Überstellten weckt.
Diese beklagenswerten Bedingungen kommen einer Hinrichtung im Zeitlupentempo gleich - eine besonders erschreckende Realität für ältere Gefangene, Menschen mit Vorerkrankungen und Frauen, die in völliger Isolation gehalten werden.
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Die Verschwundenen: ein gespenstisches Echo aus der Vergangenheit
Die Gefahr des gewaltsamen Verschwindenlassens im Iran ist nicht nur theoretisch, sondern grausame Realität. Erschütternde Fälle wie die von Ali Younesi, Bijan Kazemiund Dr. Ahmadreza Djalali bleiben tragischerweise ungelöst. Diese Personen verschwanden in Irans repressivem Gefängnissystem, ohne dass die Öffentlichkeit über ihr Schicksal Rechenschaft ablegen oder es transparent machen konnte. Ihr genauer Aufenthaltsort und ihre Lebensumstände sind immer noch unbekannt und lassen die Familien in einer quälenden Schwebe.
Wir befürchten, dass dieser tragischen Liste weitere Namen hinzugefügt werden, wenn das iranische Regime nicht durch sofortigen und entschiedenen internationalen Druck gezwungen wird, seinen derzeitigen Kurs zu ändern. Das Schweigen zu diesen Fällen ist ohrenbetäubend, so dass weltweite Aufmerksamkeit und Druck unsere stärksten Waffen sind. Sie können mehr über diese Fälle und unsere Bemühungen, Antworten zu finden, erfahren hier.
Öffentlichkeitsarbeit: die erste Verteidigungslinie gegen Gräueltaten
Das iranische Regime lebt von der Geheimhaltung und operiert im Verborgenen. Exposition, gründliche Dokumentation und weltweites Bewusstsein sind die mächtigsten Instrumente, die wir besitzen, um weitere Gräueltaten zu verhindern und Leben zu retten. Die Verein Welle setzt sich weiterhin dafür ein, wichtige Zeugenaussagen zu sammeln, Notfallwarnungen zu veröffentlichen und den Stimmen der politischen Gefangenen und ihrer verzweifelten Familien Gehör zu verschaffen.
Wir richten einen dringenden und nachdrücklichen Appell an die Medien, die Organisationen der Zivilgesellschaft, die diplomatischen Einrichtungen und die breite Öffentlichkeit: Alarm schlagen - laut und dringend. Jede gemeinsame Geschichte, jedes gesprochene Wort, jeder Akt der Solidarität trägt dazu bei, die Mauer des Schweigens des Regimes zu durchbrechen. Erfahren Sie mehr über unsere laufenden Bemühungen und Erklärungen hier.
Unsere unmittelbaren Forderungen für die politischen Gefangenen im Iran
Der Verein Welle ruft dringend dazu auf:
- Sofortiger Besuch der UN-Sonderermittlungsmission und des Sonderberichterstatters nach Qarchak, Fashafouyeh, Teheran Grand Prison und Evin.
- Veröffentlichung der vollständigen Liste aller überstellten politischen Gefangenen und ihren aktuellen, verifizierten Aufenthaltsort.
- Unverzügliche Bereitstellung umfassender medizinischer Versorgung und uneingeschränkter rechtlicher Zugang für alle Gefangenen.
- Unbedingte Freilassung aller politischen Gefangeneninsbesondere diejenigen, die aufgrund ihres Alters, ihrer Gesundheit oder ihrer Isolation akut gefährdet sind.
- Verstärkter internationaler diplomatischer Druck die systematische Anwendung von Folter, das Verschwindenlassen von Personen und die weit verbreiteten Misshandlungen in iranischen Gefängnissen zu beenden.
- Solide Unterstützung für Aufklärungskampagnen, sorgfältige Dokumentationsarbeit und wichtige Rechtshilfeprogramme die diesen Gefangenen gewidmet ist.