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Umweltalarm im Iran: Von giftiger Luft in Teheran bis hin zu brennenden Hyrkanischen Wäldern

Umweltalarme im Iran

Der Iran ist ein Land voller auffälliger Kontraste und bildet eines der reichhaltigsten ökologischen Mosaike im Nahen Osten. Doch heute erlebt dieses Naturerbe einen der stärksten Umweltverfall in der Region. Das Land befindet sich in einer anhaltenden, sich verschärfenden ökologischen Notlage, die die öffentliche Gesundheit, die Artenvielfalt und die langfristige Stabilität im gesamten Nahen Osten bedroht.

Teheran #1 ist die am stärksten verschmutzte Stadt der Welt

In den letzten Wochen, Teheran wurde erneut unter den die am stärksten verschmutzten Städte auf dem Planeten, wobei die Luftqualitätsindizes wiederholt gefährliche Werte erreichen. Mehr als 10 Millionen Menschen atmen täglich diese giftige Luft ein.

Die alarmierendsten Zahlen stammen aus Gesundheitsuntersuchungen innerhalb des Iran selbst: Luftverschmutzung tötet in Iran jedes Jahr schätzungsweise 50.000 Menschen.

Die wichtigsten Faktoren sind:

  • alternde und emissionsintensive Fahrzeugflotten,
  • Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen geringer Qualität,
  • unregulierte Industrieemissionen,
  • schwache Umweltpolitik,
  • und das Fehlen groß angelegter Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr.

Für viele Familien bedeutet Luftverschmutzung einen täglichen Kampf mit Atemwegserkrankungen, Asthma und einer verkürzten Lebenserwartung.

Vorgeschlagene Quelle: Weltweite Luftqualitätsdaten: https://www.iqair.com

Die Wälder von Hyrkanien: ein 40 Millionen Jahre altes Naturerbe in Flammen

Während die Umweltverschmutzung die großen Städte des Iran erstickt, sind die nördlichen Gebirgszüge mit einer weiteren Katastrophe konfrontiert: wiederkehrende Waldbrände in den alten Hyrkanische Wälder, ein UNESCO-Weltkulturerbe, das mehr als 40 Millionen Jahre alt ist.

Die jüngsten Brände – darunter auch diejenigen in der Nähe von Chalous und Mazandaran – haben große Waldflächen zerstört und die Anfälligkeit dieses Ökosystems offenbart. Der Klimawandel, anhaltende Dürreperioden, unzureichende Brandbekämpfungsinfrastruktur und der Druck durch die Landnutzung tragen gemeinsam dazu bei, dass diese Brände immer häufiger auftreten und immer schwerwiegendere Folgen haben.

Diese Wälder beherbergen seltene Arten, darunter den Persischen Leoparden, den Braunbären und endemische Pflanzenarten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind. Jeder Hektar, der verloren geht, bedeutet einen irreversiblen ökologischen Schaden.

Vorgeschlagener Link: UNESCO-Weltnaturerbe Hyrkanische Wälder: https://whc.unesco.org/en/list/1584

Verschwindende Wälder und fragile Ökosysteme

Der Iran gilt seit langem als “Land mit begrenzten Waldbeständen”. Studien zeigen, dass Teile der Region Hyrkanien in den letzten zwei Jahrzehnten eine Degradation erfahren haben, die durch folgende Faktoren verursacht wurde:

  • Landnutzungsänderung,
  • Ausbau der Infrastruktur,
  • nicht nachhaltige Abholzung,
  • unzureichender Erosionsschutz,
  • und klimabedingten Stress.

Wissenschaftliche Untersuchungen des iranischen Forschungsinstituts für Wälder und Weideland haben ergeben, dass sich in den letzten 15 bis 20 Jahren Zehntausende Hektar von dichtem Wald zu degradiertem Land gewandelt haben.

Vorgeschlagene Quelle: Global Forest Watch: https://www.globalforestwatch.org

Bodenerosion, Wasserstress und verschwindende Flüsse

Über die Wälder hinaus hat der Iran eine der weltweit höchsten Raten an Bodenerosion. Dies ist das Ergebnis von Überweidung, Entwaldung und nicht nachhaltiger Landwirtschaft. Unterdessen sind viele der berühmten Flüsse und Seen des Landes dramatisch geschrumpft:

  • Urmia-See, einst der größte Salzsee des Nahen Ostens, hat den größten Teil seines Wassers verloren.
  • Zayandeh-Rud in Isfahan oft monatelang austrocknet.
  • Die Feuchtgebiete in Khuzestan und Sistan-Baluchestan stehen vor einem schweren ökologischen Zusammenbruch.

Diese Rückgänge führen zu Sandstürmen, zwingen Menschen zur Binnenmigration, schaden der Landwirtschaft und beeinträchtigen die regionale Stabilität.

Vorgeschlagene Quelle: Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP): https://www.unep.org

Bedrohte Artenvielfalt

ran beherbergt mehr als 1.100 registrierte Wirbeltierarten. Aber der Verlust von Lebensräumen, die verminderte Verfügbarkeit von Wasser, illegale Jagd und Brände haben mehrere Arten in eine ernsthafte Gefahr gebracht, darunter den Persischen Leoparden, den Asiatischen Geparden und die Kaspische Robbe. Ohne wirksame Schutzmaßnahmen könnten einige dieser Arten für immer verschwinden.

Warum sollte dies für die internationale Gemeinschaft, einschließlich der Schweiz, von Bedeutung sein?

Die Umweltkrise im Iran ist nicht nur ein nationales Problem, sondern hat auch regionale und globale Auswirkungen:

  • Staubstürme, die ihren Ursprung im Iran haben, wirken sich auf Nachbarländer aus.
  • Der Verlust der biologischen Vielfalt wirkt sich auf die weltweiten Naturschutzbemühungen aus.
  • Steigende Temperaturen und eine verminderte Wasserversorgungssicherheit tragen zum Migrationsdruck bei.
  • Krisen im Bereich der öffentlichen Gesundheit wie Luftverschmutzung untergraben die regionale Stabilität und Entwicklung.

Aus Schweizer Sicht – die sich der ökologischen Verantwortung verpflichtet fühlt – erinnert die Situation im Iran daran, dass ein ökologischer Kollaps an einem Ort Auswirkungen auf alle Gemeinschaften weltweit hat.

Für Transparenz und Umweltschutz

Eine der größten Herausforderungen für Forscher und internationale Beobachter ist die begrenzte Verfügbarkeit transparenter, aktueller Umweltdaten innerhalb des Iran. Die Verbesserung des Zugangs zu Informationen, die wissenschaftliche Zusammenarbeit und eine unabhängige Überwachung sind entscheidende Schritte für einen sinnvollen Umweltschutz. Ökologischer Schutz beginnt mit Transparenz, Daten und der Forderung der Öffentlichkeit nach Rechenschaftspflicht.

Aufruf zum Handeln: Unterstützung der Umweltdokumentation

Dieser Artikel ist Teil von Welles fortlaufende Bemühungen, die menschlichen und ökologischen Herausforderungen zu dokumentieren, denen Gemeinden im Iran und seiner Umgebung ausgesetzt sind.

Unterstützen Sie den Verein Welle bei seiner Mission, auf die Umweltkrise im Iran aufmerksam zu machen. Teilen Sie diesen Bericht, um das Regime zu mehr Transparenz und Maßnahmen im Bereich der öffentlichen Gesundheit und des Umweltschutzes zu bewegen.

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