Achtundzwanzigjähriger Mohammad Javad Vafaei Sani, ein ehemaliger Boxchampion und Trainer aus Mashhad, droht erneut die Hinrichtung. Am Samstag, den 4. Oktober, bestätigte der Oberste Gerichtshof des Landes zum dritten Mal sein Todesurteil, das zuvor bereits zweimal wegen schwerwiegender rechtlicher Mängel aufgehoben worden war.
Vafaei Sani wurde 1996 geboren und war ein vielversprechender Sportler in seiner Heimatstadt. Neben seiner eigenen Karriere widmete er sich dem Training von Kindern und Jugendlichen und unterrichtete sie in Selbstverteidigung und Boxen. Sein Leben änderte sich dramatisch, als er nach den landesweiten Protesten im November 2019 verhaftet und im März 2020 in das Vakilabad-Gefängnis in Mashhad gebracht wurde.
Jahre der Entbehrung im Gefängnis
Seit über fünf Jahren, Mohammad Javad hat unter extrem harten Bedingungen im Gefängnis gelebt. Er leidet an einer schweren Knieverletzung, die eine Physiotherapie erfordert, aber ihm wurde der Zugang zu medizinischer Behandlung verweigert. Er darf auch nicht die Sporteinrichtungen des Gefängnisses nutzen, die seine Rehabilitation unterstützen könnten. Unter Verstoß gegen die gesetzlichen Bestimmungen wird er zusammen mit Gewaltverbrechern festgehalten, obwohl er ein politischer Gefangener.
Das Verfahren gegen ihn war von Anfang an durch massive Verstöße gegen ein ordnungsgemäßes Verfahren gekennzeichnet. Seine Anhörungen fanden hinter verschlossenen Türen statt, und der von ihm gewählte Anwalt durfte ihn nicht vertreten. Es gibt keine eindeutigen Beweise für seine angebliche Beteiligung an Brandstiftung oder Zerstörung. Dennoch hat das Revolutionsgericht bereits dreimal die Todesstrafe verhängt, und nun hat der Oberste Gerichtshof dieses Urteil bestätigt.
Warnungen von Menschenrechtsorganisationen
Unsere Menschenrechtsorganisation hat wiederholt auf diesen Fall aufmerksam gemacht und die tödliche Gefahr für Mohammad Javad hervorgehoben. Wir haben deutlich gemacht, dass die Hinrichtung unschuldiger Gefangener nicht nur das Leben einzelner Menschen zerstört, sondern auch eine ganze Gesellschaft in Angst und Trauer versetzt.
Das Schicksal von Somayeh Rashidi, einer jungen Frau, die vor kurzem im Gefängnis aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung und fehlender Medikamente starb, verdeutlicht die Grausamkeit des Systems. Ob durch ein Todesurteil oder die absichtliche Verweigerung lebensrettender Behandlung - Gefangene im Iran sind ständig in Lebensgefahr.
Ein dringender Aufruf
Mit der dritten Bestätigung des Todesurteils ist die drohende Hinrichtung so nahe wie nie zuvor. Mohammad Javad Vafaei Sani war nicht nur ein Boxer und ein Trainer, er war ein junger Mann mit Träumen und Hoffnungen. Sein Leben darf nicht ausgelöscht werden.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft auf, Menschenrechtsorganisationenund alle Menschen mit Mitgefühl, sich unserer Kampagne gegen die Todesstrafe anzuschließen. Das Leben von Mohammad Javad und vielen anderen Gefangenen im Iran steht auf dem Spiel. Jetzt ist es an der Zeit, zusammenzustehen und ihren Stimmen Gehör zu verschaffen.